Editorial

Tipp 29:
Messung der Peptid-Konzentration
Was tun, wenn E280 fehtschlägt?


Vielleicht hatten manche unserer Leser schon mal das gleiche Problem wie eine gewisse Tina im www.nwfsc.noaa.gov Forum: Was tun, will man die Konzentration eines Peptids reproduzierbar messen, dieses aber weder Histidin- Tyrosin-, Tryptophan- Phenylalanin- noch Cystein-Reste enthält und somit quasi "unsichtbar" ist?

Herkömmliche Extinktionsmessungen bei 280 nm scheiden in diesem Falle (fehlende Doppelbindungen am Rest R beziehungsweise an der Schwefelbrücke) aus. Man könnte ein Spektrum fahren, aber manchmal stört dabei das verwendete Lösungsmittel. Farbstoff-Assays wie der klassische"Bradford" wären eine andere Möglichkeit, sind aber oftmals ungenau.

Die Forums-Teilnehmer hatten aber noch weitere Anregungen auf Lager:
  • Zum einen die Verwendung des BCA-Assays (Biuret-Reaktion), der jedoch nicht immer ausreichend sensitiv sein soll. Befinde sich ß-Mercaptoethanol (ß-ME) in der Probe, solle man lieber zum Bradford greifen, weil ß-ME mit der Farbstoff-Reaktion des BCA-Assays interferiere.
  • Zum anderen wurde eine von der klassischen "Protein-in-Gel"-Detektion abgeleitete Sitberfärbung vorgeschlagen (Krystal et al. 1985, Anal. Biochem. 148, Seite 451). Der Nachteil: Eine im Vergleich zur Bradford-Methode einigermaßen zeitaufwendige Geschichte.
  • Drittens könne man versuchen, die Extinktion bei 214 nm (Peptidbindung) zu messen - allerdings würden auch bei dieser Methode viele Lösungsmittel interferieren.




Letzte Änderungen: 08.09.2004