Editorial

Tipp 125:
Farbige Agarplatten

Trick 125a

Färbt Agarplatten mit Lebensmittelfarbe: Moritz Hertel

Moritz Hertel ist der "Strichcode", mit dem viele Arbeitsgruppen ihre verschiedenen Agarplatten markieren, nicht eindeutig genug. Deshalb färbt er die Platten lieber mit Lebensmittelfarbe.

Beim Klonieren mit verschiedenen Selektionsmarkern greift man schnell zur Platte mit dem falschen Antibiotikum. Um nicht jede Agarplatte beim Gießen einzeln beschriften zu müssen, haben viele Labors einen "Strichcode" eingeführt, bei dem man mit dem wasserfesten Marker ein oder mehrfach am Plattenstapel entlang fährt.

Noch eindeutiger ist allerdings folgende Methode: Während die meist auch zur Blau/Weißselektion genutzten Ampicillin-Platten unbehandelt bleiben, gebe ich der Agarlösung für die Kanamycinplatten, vor oder nach dem Autoklavieren, pro Liter ungefähr 300 Mikroliter blaue Lebensmittelfarbe zu. Der Farbzusatz führt zu einem deutlichen Grünschimmer der Platten, so dass diese auf den ersten Blick zu erkennen sind. Da Kanamycin kaum für Plasmide mit Blau/Weißselektion verwendet wird, stört die leichte Hintergrundfarbe nicht. Die Kolonien sind gleich gut oder sogar noch einfacher zu erkennen.


Trick 125b

Viele Labore markieren ihre Agarplatten mit einem "Strichcode". Wehe, wenn der Deckel vertauscht wird.



Trick 125c

Gefärbte Agarplatten verwechselt man weniger schnell, als Platten deren Deckel nur mit einem Strich markiert sind.



Für die Färbung eignet sich jede Lebensmittelfarbe die im lokalen Supermarkt erhältlich ist. Bisher habe ich keine negativen Erfahrungen mit den Farben verschiedener Hersteller gemacht.

MORITZ HERTEL
(Max-Planck Institut für Ornithologie, Seewiesen)


Letzte Änderungen: 26.07.2008